Perry Rhodan Neo 035 – Geister des Krieges by Christian Humberg

Perry Rhodan Neo 035 – Geister des Krieges by Christian Humberg

Autor:Christian Humberg [Humberg, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Ficition
Herausgeber: PERRY RHODAN digital
veröffentlicht: 2013-01-08T23:00:00+00:00


6.

Zwischen Mut und Wahnsinn

Wenige Minuten zuvor

»Auf gar keinen Fall!«, hallte Hisab-Benkhs Stimme von den Wänden der topsidischen Festungszentrale wider. »Hörst du mich? Das ist Wahnsinn!«

Tresk-Takuhn züngelte nur kurz. Die anklagenden Worte schienen von ihm abzuprallen. Sein Blick, mit dem er Hisab-Benkh musterte, blieb voller Entschlossenheit. »Wo bleibt deine Weitsicht, alter Gefährte? So hitzig kenne ich dich kaum.«

Der Archäologe atmete tief durch. Tresk-Takuhn hatte recht – er reagierte äußerst untypisch. Doch was der Kommandant da gerade vorgeschlagen hatte, war auch kein Plan, sondern ein hübsch verpackter Massensuizid. Da konnte er einfach nicht anders.

»Verzeih meinen Ausbruch!«, sagte Hisab-Benkh deutlich gefasster. »Aber mit Weitsicht hat das für mich nichts mehr zu tun. Du willst doch wohl nicht wirklich ...«

Ringsherum war Stille eingekehrt, was nur zum Teil an Hisab-Benkhs Protest lag. Schon Tresk-Takuhns Befehl hatte genügt, die topsidischen Offiziere in ihrer Arbeit innehalten zu lassen. Hisab-Benkh sah sich um und fand seine eigene Fassungslosigkeit in den Mienen der anderen gespiegelt.

»Ähm«, machte Reban-Terkh und züngelte hektisch. »Bitte wiederholen Sie das, Kommandant. Sagten Sie tatsächlich Komplettabschaltung?«

Tresk-Takuhns Maulwinkel zuckten. Das Licht zahlreicher Holos und der schwache Schein der Bedienelemente spiegelten sich auf seinem Gesicht, dem Schwanz und den Klauenhänden – überall, wo das Schuppenkleid aus der Armeeuniform ragte. Er sah zu der zentralen Holodarstellung. Sie zeigte einen Ausschnitt der Oberfläche von Rayold I; in einer Ecke lag die Festung, in der ihr gegenüberliegenden glühten noch Teile des Wracks der KEAT'ARK.

Tresk-Takuhn deutete auf das havarierte Arkonidenschiff. »Ich frage mich, was die Bauchaufschneider daheim auf Topsid dazu sagen würden«, murmelte er.

Reban-Terkh blinzelte verwirrt. Das war eindeutig keine Antwort auf seine Frage gewesen. »Wozu, General?«

»Zum Gesundheitszustand meiner Besatzung«, sagte der Kommandant und drehte sich zu seinem Techniker um. »Immerhin muss da doch ein Zusammenhang bestehen: Die Naats landen auf meinem Stück Weltraumfels, und im gleichen Moment verliert meine Mannschaft ihr gutes Gehör.«

Hisab-Benkh seufzte. Also meinte Tresk-Takuhn es ernst.

Reban-Terkh warf dem Archäologen einen hilflosen Blick zu.

»Er sagte Komplettabschaltung«, übersetzte Hisab-Benkh die wenig konstruktive Ironie seines Kommandanten in eine für den Adjutanten verständliche Sprache. Dann seufzte er wieder und sah zu Tresk-Takuhn. »Was allerdings nicht heißen muss, dass ihm sein bisschen Verstand nicht in der Groogwain-Ebene verdorrt ist.«

Tresk-Takuhn warf seinem alten Freund einen halb amüsierten, halb tadelnden Blick zu. Dann wurde er wieder sachlich.

»Die Positronik erlaubt es uns nicht, ein Fenster in den Energieschirm zu schalten«, erklärte er seinen Plan. »Reban-Terkh hat es selbst gesagt. Und doch ist dies, davon bin ich überzeugt, der einzig gangbare Weg in unserer Situation. Mit der Feuerkraft der topsidischen Schiffe hier im Tatlira-System könnten wir die Naats, die sich uns auf unserem eigenen Grund und Boden stellen und unsere Festung umzingeln, von oben angreifen. Unsere Bodentruppen bekämen Unterstützung aus dem Orbit. Die Naats mögen sich vor unseren Soldaten in Kratersenken und Felsspalten verbergen, aber gegen eine gezielte Salve, beispielsweise aus dem Buggeschütz unserer KYRAM-RAKAL, sind sie dort nicht gefeit. Das ist unsere Chance, Hisab-Benkh. Nutzen wir sie.«

Seine Worte taten wenig, die nahezu greifbare Skepsis, die im Raum herrschte, zu vertreiben. Jeder sah den aktuellen Stand der Raumschlacht auf den Holos.



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